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Die Liebe aber ist die Grösste


"Wir tendieren dazu, andere Menschen nicht wirklich als eigene Persönlichkeiten anzusehen, sondern lediglich als Aspekte von uns selbst."

(Diese Aussage aus dem Buch "The Mystery Of Marriage" von Mike Mason hat mich inspiriert, folgenden Text zu schreiben)

Wir müssen uns dessen bewusst sein, dass unsere Wahrnehmung anderer Personen sehr beschränkt ist. Alles sehen wir aus unserer eigenen Perspektive.

Unsere Sicht ist so stark gefiltert, dass lediglich ein schwacher Schatten unseres Mitmenschen wahrgenommen wird. Unbewusst haben wir uns selbst zum Mass aller Dinge gemacht, zum Zentrum des ganzen Universums. Alles dreht sich um uns. Andere Menschen nehmen wir wie Figuren in einem Theater wahr. Sie sind für uns nicht reale Persönlichkeiten mit demselben Wert, derselben Einmaligkeit und derselben unausforschlichen Tiefe der Gedanken und Gefühle. Wir reduzieren sie auf das, was durch unser eigenes Wahrnehmungssystem durchkommt, lediglich ein rekonstruiertes Computerbild.

So haben wir unser Selbst gut hinter einem Wall von Sicherheitsvorkehrungen geschützt. Da gibt es nicht viel, das an unserem Wachhund, dem Ego, vorbeikommt. Oft leben wir so, als wären wir der einzige Mensch auf Erden. Dies ist der Grund, weshalb es das Leid genannt "Einsamkeit" gibt. Umgeben von andern Menschen kann diese Einsamkeit verspürt werden, weil wir es verlernt haben unsern Mitmenschen als reale Persönlichkeit, als echtes Gegenüber wahrzunehmen und anzunehmen.

Würden wir das tun, käme allerdings unsere Welt, unser eigenes Königreich ins Wanken. Uns wirklich für andere zu öffnen bedeutet nämlich, sie hereinzulassen in unseren eigenen Thronraum und nicht nur das, sie auch noch Platz nehmen zu lassen auf dem Thron, den bisher ausschliesslich unser Selbst innehatte. Das würde bedeuten, dass wir fortan nicht mehr diese vorrangige, erhöhte Stellung innehaben, nicht mehr länger das Mass aller Dinge sind. Plötzlich sind wir herausgefordert, in so manchen Dingen umzudenken und in Betracht zu ziehen, vielleicht doch nicht immer recht zu haben und andere zu achten und ernstzunehmen.

Der Preis, den wir zu bezahlen haben, ist hoch, wenn wir andere an uns heranlassen. Es wird viele Schmerzen und Konflikte geben. Da wird beschnitten und geschliffen (Spr. 27. 17). Der Preis ist hoch, doch lohnt es sich bei weitem ihn zu zahlen. Bleibt uns da überhaupt eine Wahl? Die Isolation hinter unseren Schutzwällen bringt uns nämlich langsam aber sicher um. Ohne Beziehung, ohne das Lebenselixier der Liebe erstirbt jedes menschliche Leben.

Deshalb setzt Jesus das Gebot:"Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" dem "Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen..." gleich (Matth. 22. 37 - 40). Er fügt diese Beiden unzertrennlich zusammen und nennt sie DAS wichtigste Gebot. Es ist genausowenig möglich Gott zu lieben, ohne den Nächsten zu lieben (1. Joh. 4. 20), wie es nicht möglich ist, den Nächsten wirklich zu lieben, ohne zuvor den Vorschuss der Liebe Gottes empfangen zu haben. 1. Joh. 4. 19: "Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt!" Allein diese überwältigende Tatsache der bedingungslosen Liebe Gottes setzt uns frei, ebenfalls bedingungslos und selbstlos zu lieben. Eph. 5. 1, 2: "So folgt nun Gottes Beispiel als die geliebten Kinder und lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer..."

Liebe hat immer auch mit Opfer zu tun. Wir müssen von dem Land abgeben, das wir bisher nur für uns allein gepachtet haben. Es kostet uns schlussendlich sogar unser eigenes Leben. Wer wirklich liebt, kann sein Leben nicht mehr für sich selbst behalten. 1. Joh. 3. 16: "Daran haben wir die Liebe erkannt, dass er sein Leben für uns gelassen hat; und wir sollen auch das Leben für die Brüder lassen."

Bist du bereit, andere an dein Herz heranzulassen? Bist du bereit, ein Loch durch die Mauer der Isolation anderer hindurchzulieben? Nur die Liebe vermag so etwas zu tun.

Und denk dran, sieh deinen Nächsten als volle Persönlichkeit wie dich selbst. Denn richtig lieben kannst du nur Personen, nicht Dinge. Sieh deinen Nächsten als jemanden, der von Gott geliebt ist, der nach Gottes Ebenbild geschaffen ist, in dem Gott selber wohnt und somit als jemanden, der Gott auf Erden repräsentiert (Matth. 25. 40). Ihn nicht zu lieben ist also gleichbedeutend wie Gott nicht zu lieben. Beziehungsschwierigkeiten mit andern Menschen bedeuten immer auch Beziehungsschwierigkeiten mit Gott.

Du wirst jeden Menschen, den du nahe genug an dich heranlässt, lieben und schätzen lernen. Fälle nie ein zu schnelles Urteil. Nimm dir Zeit und Mühe, ihn richtig kennenzulernen.

Lies dazu 1. Joh. 4. 7 - 21!

"Ihr Lieben, lasst uns einander liebhaben; denn die Liebe ist von Gott,und wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht, denn Gott ist die Liebe. Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen ... Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben ..."

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