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Die Geschichte vom 'Flower-Girl' by Jael & Tom


Das ist Flower-Girl

(bilder sind noch in Arbeit)

Und das ist ihre Geschichte:

Flower-Girl lebt mit ihrem Vater auf einer Lichtung mitten im Wald.

Ihr Holzhaus hat der Vater selber gebaut. Und Flower-Girl hilft fleissig es schön einzurichten.

Das Haus befindet sich mitten auf einer Wunderschönen Blumenwiese.

Da gibt es gelbe Blumen, blaue Blumen, rote Blumen und Blumen in vielen anderen Farben. da gibt es kleine Blumen, grosse Blumen und ein paar ganz aussergewöhnliche Blumen.

Flower-Girl liebt diese Blumen. manchmal bestaunt sie einfach die schönen Farben, die in der Sonne leuchten. Manchmal pflückt sie wunderschöne Blumensträuße. Die bringt sie nach Hause, um das Haus noch schöner zu schmücken.

Ja, darum nennt ihr Vater sie auch liebevoll ,Flower-Girl‘.

Der Vater ist oft unterwegs und bringt immer etwas gutes mit nach Hause. er weiss alles über die Jagd, kennt die Beeren, Wurzeln, Blätter und Pilze, und weiss, wie man es zubereitet.

Und Flower-Girl hat viel Zeit durch die Wälder und Wiesen zu streifen. Sie kennt sich aus in diesem Wald. Sie weiss, wo die Quelle mit sprudelnd frischem Wasser ist. Sie weiss, wo die Rehe grasen. Sie kennt den Ort, wo die Füchsin ihre Jungen aufzieht. Und manchmal steigt sie auf den Berg um zu sehen, wie die Gämsen von Fels zu Fels springen.

Gämsen hat sie besonders lieb. Vor allem eine. Sie braucht nur zu pfeifen, oder ihren Namen zu rufen und schon kommt sie daher gesprungen. Das ist nämlich ihr ,Täubchen‘, ihr bester Freund. Flower-Girl hat geholfen diese kleine, verletzte Gämse zu pflegen und aufzuziehen. Wegen dem kleinen weissen Fleck auf ihrer Stirn hat Flower-Girl sie ,Täubchen‘ genannt.

Flower-Girl liebt die Berge, die Wälder, die Wiesen und alles was man darin entdecken kann. Jeden Tag erlebt sie tolle Dinge. Mal klettert sie auf Bäume, mal liegt sie im Gras, dann hüpft sie von Stein zu Stein, pflückt ein paar Beeren oder sammelt schöne Blumen.

Es macht Spass, barfuss im weichen Moos zu gehen und nachher die Füße im kalten Bach zu baden. Manchmal springt sie sogar ins Becken unter dem Wasserfall und nimmt ein Bad.

Flower-Girl ist glücklich. Und ihr Vater, der sie ganz fest lieb hat, auch.

Jedesmal, wenn er nach Hause kommt, bringt er etwas Besonderes für sie mit. Und Flower-Girl erzählt von ihren Abenteuern und zeigt ihren neuesten Blumenstrauss.

Flower-Girl liebt es, Neues zu entdecken. Einmal findet sie eine Höhle. Darin hat es wunderschöne Steine. Natürlich nimmt sie einen mit und zeigt ihn voller Stolz ihrem Vater. Beide freuen sich darüber.

Eines Tages macht sie eine besonders lange Erkundungsreise. Weit weg von ihrer Waldlichtung entdeckt sie einen breiten Weg.

Sofort merkt sie: Der ist nicht von Rehen getrampelt worden. Den haben Menschen gemacht.

Am Abend kann sie kaum schlafen. Immer wieder fragt sie sich: ,Wo führt dieser Weg bloss hin?‘

Sie entscheidet sich, am nächsten Morgen ganz früh aufzustehen. Das muss sie herausfinden.

Den Weg dorthin hat sie sich gut gemerkt. Schon bald ist sie wieder an dieser Stelle.

Zaghaft setzt sie ihren Fuss auf diesen Weg. Doch immer schneller folgt sie ihm. Sie will ja herausfinden, wo er hinführt.

Sie ist sich gewohnt barfuss zu gehen. Aber schon bald tun ihre Füsse weh von den Steinen.

Von einem Hügel sieht sie in der Ferne Häuser. Ihr Herz schlägt schneller. Da wohnen Menschen.

Aber da sieht alles so grau, ja fast schwarz aus. Und, wo sind denn die schönen Blumen geblieben? Ganz wenige kann sie noch finden. Aber, wo sie der Stadt noch näher kommt, sind gar keine mehr zu sehen. Sogar die Sonne verschwindet hinter einer grau-schwarzen Wolke. Und die Luft - die kann man ja fast nicht mehr atmen.

Das ist ja unheimlich. Schnell versteckt sich Flower-Girl hinter einem Busch. Sie möchte nicht gesehen werden.

Sie sieht Menschen. Die haben aber traurige Gesichter. Manche schimpfen und streiten.

Das ist kein schöner Ort.

Ganz schnell rennt Flower-Girl den Weg zurück und verschwindet im Wald.

Sie badet die Füsse im kalten Bach, atmet tief durch und möchte das am liebsten gleich wieder vergessen.

Doch auch diese Nacht kann sie kaum schlafen. Auch am nächsten Tag kann sie sich nicht richtig freuen. Sie mag gar nicht auf der Wiese rumtollen, Blumensträusse pflücken oder andere schöne Sachen machen.

Immer muss sie an diese unglücklichen Menschen denken.

Denen muss doch jemand helfen.

Flower-Girl denkt sich: ,Wie könnte ich nur etwas von all diesen schönen Dingen, die ich hier habe, in die graue Stadt bringen?‘

Langsam entwickelt sich ein Plan.

Wenn diese Menschen Blumen hätten.

Dann wäre es nicht mehr so grau. Und riechen würde es auch viel besser. Blumen machen Freude. Und das könnten diese Leute wirklich gebrauchen.

Noch ein Tag und noch eine Nacht vergehen. Dann ist der Plan fertig.

Auch die Freude ist wieder zurückgekommen.

Heute ist Vollmond. Da kann man auch in der Nacht ganz gut sehen.

Den ganzen Tag sammelt sie Blumen. Gelbe, rote, blaue, ... grosse, kleine und ein paar aussergewöhnliche.

Sie bindet sie schön zusammen und tut sie in die grossen Körbe.

Ihren Freund ,Täubchen‘ hat sie heute auch mit nach Hause gebracht. Zum Glück hat sie ihrer Lieblingsgämse schon vorher beigebracht Dinge zu tragen und schön neben ihr zu gehen.

Wo‘s dann Abend wird, bepackt sie ihre Gämse. Selber nimmt sie auch einen grossen Korb voller Blumen auf den Rücken. Und dann geht‘s zielstrebig auf den Weg.

In der Stadt sind die Lichter erloschen. Alle schlafen.

Die beiden gehen von Haus zu Haus und schmücken alles mit ihren vielen Blumen.

Sie gehen den langen Weg sogar noch einmal um noch mehr Blumen zu holen.

Vor lauter Freude auf die Gesichter der Menschen, merkt Flower-Girl gar nicht, wie die Zeit vergeht.

Wo sie endlich mit allen Häusern fertig sind, bricht schon der Tag an.

Schnell versteckt sich Flower-Girl. Sie geht aber nicht weit weg, weil sie die Leute beobachten will.

Dann erwacht die Stadt zum Leben.

Schon gehen die ersten Fenster und Türen auf. Überall hört man laute Ausrufe. Da tönt es: ,Aaahh!‘ oder ,Oohhh!‘ und ,Wwow!‘

Augen fangen an zu leuchten und Freude kehrt wieder in die Gesichter zurück. Leute lachen, weinen, jubeln, klatschen in die Hände, ... Manche fangen sogar an zu hüpfen und zu tanzen. Immer mehr Leute kommen aus den Häusern und bestaunen die Blumenpracht. Manche merken schon wo sie aus dem Bett aufstehen, dass ein anderer Duft in der Luft ist. Andere werden durch die ungewohnten Jubelrufe geweckt.

So etwas hat man in dieser Stadt noch nie gesehen!

Nachbarn, die schon lange nicht mehr miteinander geredet haben, zeigen sich stolz die bunten Blumen. Der eine sagt: ,schau mal, die schönen Farben!‘ Der andere meint: ,und meine riechen so gut!‘

Leute, die vorher nur gestritten haben, begegnen sich. Der eine sagt: ,schau mal, ich hab soviel blaue Blumen. Möchtest du ein paar haben?‘ Der andere meint: , ach ja, und ich geb dir ein paar von meinen Roten, dann ist‘s auf beiden Seiten viel bunter.‘ Sie entscheiden sich: ,Lasst uns doch aufhören zu streiten und lasst uns wieder Freunde sein.‘

Aussergewöhnliche Dinge geschehen an diesem Tag in der ganzen Stadt. Überall sieht man Menschen, die sich gegenseitig Blumen schenken, Menschen, die sich an den Händen halten oder sich sogar in den Armen liegen.

Da ist so viel Freude!

Und am allermeisten freut sich Flower-Girl. Sie weiss gar nicht, ob sie lachen oder weinen soll. Sie vergisst sogar sich zu verstecken. Sie läuft durch die Strassen um all die fröhlichen Gesichter zu sehen. Was für ein Unterschied!

Doch dann bemerken die ersten Leute dieses fremde Mädchen. Sie fragen sich: ,Wer ist denn das?‘ ,Sie sieht so gesund und fröhlich aus.‘ ,Sie hat so leuchtende Augen.‘ ,Hat sie uns vielleicht diese Blumen gebracht?‘

Etwas verlegen gibt sie es zu: ,Ja, ich habe die Blumen gebracht. Da wachsen ganz viele davon, wo ich mit meinem Vater lebe.‘

Wie sie weiter von ihrem Vater und dem Ort, wo sie leben, erzählt, ruft plötzlich jemand aus: ,Ich weiss, wer der Vater ist!‘

Mehrere müssen es gleichzeitig bemerkt haben. Viele rufen durcheinander: ,Kann das wirklich sein?‘ ,Ja, das muss er sein!‘ ,Ganz gewiss, das kann nur unser alter Bürgermeister sein!‘ ,Und das ist seine Tochter!‘ ...

Die Menge ist ganz aufgeregt. ,Hätten wir nur damals auf ihn gehört!‘

Flower-Girl erfährt: Diese Stadt hatte einmal einen guten Bürgermeister.

Bis der Herr Fürst in ihrer Stadt eine grosse Fabrik bauen wollte. Der Bürgermeister hat die Bürger der Stadt davor gewarnt. Er wusste, dass die Fabrik die Luft verschmutzt und die Leute krank macht. Doch die Bürger der Stadt wollten nicht hören. Sie wollten lieber reich werden. Wie der Herr Fürst es versprochen hat.

Dann haben sie ihren Bürgermeister abgesetzt. Der ist dann enttäuscht mit seiner kleinen Tochter weggezogen.

Doch der Bürgermeister hatte recht. Die Fabrik wurde gebaut und alles wurde anders. Alle Leute mussten hart arbeiten und das Leben wurde immer trostloser. Und der schwarze Rauch hat die Pflanzen vergiftet und die Menschen krank gemacht. Die ganze Stadt wurde immer grauer und schwarzer.

Und nun war die Tochter des Bürgermeisters in ihre Stadt gekommen und hat all diese wunderschönen Blumen mitgebracht.

,Wir wollen unseren Bürgermeister zurück haben!‘ rufen die Leute einstimmig.

Sie wenden sich an Flower-Girl: ,Zeig uns, wo der Vater wohnt! Wir wollen uns bei ihm entschuldigen und ihn bitten, wieder zu uns zurück zu kommen.‘

Flower-Girl führt sie zu ihrem Vater. Der hat schon auf sie gewartet und läuft ihr entgegen.

Ganz schnell hüpft Flower-Girl über die Blumenwiese und landet in den Armen des Vaters, der sich riesig freut, seine Tochter wieder zu sehen.

Hinter ihr folgen die Leute aus der Stadt. Der Vater erkennt sie sofort, begrüsst sie aber ganz freundlich. Die Leute entschuldigen sich bei ihm und erzählen, was alles mit ihnen geschehen ist. Sie haben auch Geschenke mitgebracht und bitten ihn, doch wieder in ihre Stadt zu kommen. Auch versprechen sie ihm in Zukunft ganz gut auf ihren Bürgermeister zu hören.

Für Flower-Girl ist das ein ganz grosser Freuden-Tag.

Nun beginnt ein ganz neues Leben für sie.

Und schon kriegt sie ein paar ganz gute Ideen: Die Fabrik muss abgerissen werden. Einen schönen Park muss man machen. Und natürlich überall Blumen pflanzen ... Und zuallererst muss ein Blumenfest gefeiert werden. Das muss dann jedes Jahr geschehen. Damit dieser Tag nie vergessen wird.

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